Streit um den Grünen Pfeil

Harburg/Buchholz (cb). Verkehrschaos gehört in Hamburg zum Alltag. Doch während im Landkreis Harburg an vielen Ampelkreuzungen mit Hilfe des Grünen Pfeils, der das Rechtsabbiegen an Ampelkreuzungen auch bei Rot erlaubt, der Verkehrsfluss verbessert wird, gibt es im ganzen Stadtgebiet nicht ein einziges dieser Verkehrszeichen. "Das ist gelinde gesagt ein Skandal", empört sich der Buchholzer ADAC-Verkehrsexperte Arno Reglitzky.

"Wir haben alle in Frage kommenden Kreuzungen in Hamburg geprüft und keine geeignete gefunden", sagt Peter Dauer, Leiter der Abteilung für Grundsatzangelegenheiten des Straßenverkehrs. Radfahrer und Fußgänger seien zu stark gefährdet - diese müssen bei Rot abbiegende Autofahrer im Gegensatz zum grünen Ampelpfeil nämlich passieren lassen. "Das ist auf Hamburgs Kreuzungen zu gefährlich, weil sie zu kompliziert sind", sagt Dauer.

"Das ist völliger Unsinn. Auch in Hamburg gibt es genug in Frage kommende Kreuzungen", widerspricht ADAC-Mann Reglitzky, der maßgeblich zur Einführung von 19 Grünen Pfeilen allein in Buchholz beigetragen hat. Es habe sich erwiesen, dass dieses Verkehrszeichen keineswegs zu mehr Unfällen führe.

Eine grundsätzliche Ablehnung gegen das Verkehrsschild gibt es in der Hansestadt angeblich nicht. In Frage kommende Kreuzungen werden laut Innenbehörde auch künftig auf ihre Grün-Pfeil-Tauglichkeit überprüft.

(HAN, 09.06.2001)